kendini bilmek

Das wichtigste Wissen ist das Wissen über sich selbst

yazan Arif Ağırbaş
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Das wichtigste Wissen

 

Der Mensch sollte über das notwendige Wissen im Leben im Bilde sein und das weniger Relevante nur soweit beherrschen, dass es ihn vom Erwerb des unverzichtbaren Wissens nicht abhält. Sich selbst kennen heißt zu begreifen, dass man, wie jeder andere Mensch auch, mit Eigenschaften Gottes beschmückt worden ist. Wissenschaften dienen im Grunde dazu, dass der Mensch sich besser kennenlernt und durch Erkundung seines Selbst zu seinem Schöpfer findet. Gemäß eines Hadith Sharif heißt es: „Wer sich selbst kennt, kennt seinen Schöpfer.“ (Keschfu’l-Khafa, 2/262)

In Sure ad-Dariyat, Vers 56 erfährt der Leser, dass Allah die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen habe, damit sie Ihm dienen. Mit dem Wissen, dass das (Er-)Kennen des Schöpfers einen zu gottesdienstlichen Handlungen verleitet, hat Abdullah Ibn Abbas, einer der ältesten Koranexegeten, den Vers wie folgt ausgelegt: „Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mich kennen (sollen).“

Doch sollte der Mensch zunächst einmal sein eigenes Wesen kennenlernen. Maulana Jalaluddin Rumi beschreibt jene, die nicht nach Erkenntnissen über ihr Selbst trachten, wie folgt: „Welch ein Peiniger ist der, der hunderttausende Lehren beherrscht, aber nicht einmal sich selbst kennt. Selbst Hunderte von Edelsteinen weiß er mitsamt ihren Eigenschaften. Doch wenn es um sein eigenes Wesen geht, wandelt er sich zu einem Esel.“

Seine eigene Wesensart zu kennen bedeutet zugleich auch, „die Wirklichkeit des Menschen“ zu kennen. Doch wie kennen und beschreiben die großen Gelehrten des Islams den Menschen? Sayyid Muhammed-el Kayseri, Sheikh von Qadiriyya-Orden der ebenfalls ein  Schüler von Said-i Nursi war, beschrieb es wie folgt:

„Auch wenn der Mensch nur eins von vielen Geschöpfen zu sein scheint, ist er ein kleines Universum, das das große Universum in sich birgt. Er wurde sowohl in seiner Gestalt als auch in seinem Wesen auf schönste Art erschaffen und gewinnt durch das Wissen über die göttlichen Weisheiten an Tugend und Würde. Er ist ein großes Exemplar der gesamten Erschaffung und der würdevollste Statthalter auf Erden. Wenn ein Mensch, mag er auch noch so gebildet sein, sich selbst nicht in dieser Weise kennt, weiß er nicht um den edelsten Diamanten, den er mit sich trägt.“ So sagte Yunus Emre einst treffend:

Wissen ist Wissen zu erwerben.
Wissen ist sich selbst zu erkennen.
Wenn selber Du Dich nicht erkennst,
Was soll all das Wissen nützen?

Wer sich mit den göttlichen Attributen, die sich in einem selbst offenbaren beschäftigt, findet auch einen Weg, der zum Schöpfer selbst führt. Er begreift, dass er allein durch Allah existiert, sich im tiefsten Inneren nach Ihm sehnt und durch Ihn spricht, hört und sieht. So führen alle Eigenschaften und Handlungen des Menschen im Grunde auf die Eigenschaften und Handlungen des Schöpfers zurück. Wer jedoch nicht lernt seine eigene Beschaffenheit zu verstehen, entbehrt sich selbst die Chance, den Schöpfer verdientermaßen kennenzulernen.

In Abdulqadir Gilanis Futuh al-Ghaib heißt es: “Ein kluger Mensch richtet seinen Blick als erstes auf seine eigene Beschaffenheit und sein Nafs (niederes Ego, Triebseele). Danach erst betrachtet er die weitere Schöpfung und findet darin Beweise für die Existenz und einzigartige Macht des Schöpfers.”

So ist der Schöpfer weder in Büchern noch in wissenschaftlichen Theorien zu finden. Der Ort, an dem man Ihn kennenlernt, liegt im eigenen Herzen. Ein Hadith Qudsi lautet: “Ich habe weder auf Erden noch im Himmel einen Platz gefunden, außer im Herzen des Menschen.” (Keschfu’l-Khafa: 2256) Wer sich seinem Herzen zuwendet, wendet sich somit Allah selbst zu und nähert sich Ihm.

Nach einer Erzählung Rumis, schickte eines Tages ein Sultan einen seiner Botschafter in eine ferne Stadt, in der er dem dortigen Sachwalter etwas zu überbringen hatte. Der Botschafter machte sich auf den Weg und erreichte die Stadt nach einer anstrengenden Reise. Anstatt dem Sachwalter das Anvertrauen des Sultans zu überbringen, beschäftigte er sich anderweitig und nahm an wissenschaftlichen Versammlungen teil, horchte den Worten der Dichter und Denker, lief über den Markt, kaufte ein, führte anregende Gespräche und vergaß letztendlich seine Pflicht zu erfüllen. Als er schließlich in seine Heimat zurückkehrte und den Sultan besuchte, erzählte er was er alles erlebt habe, wie lehrreich die Reise für ihn war und wie sehr sie seinen Horizont erweitert habe. Erst als der Sultan nach der Übergabe seines Anvertrauens fragte, fiel dem Botschafter ein, was er vergessen hatte und entschuldigt sich darauf zutiefst beschämt. Die Antwort des Sultans dabei ist beachtenswert: “Ich habe dich für eine einzige Aufgabe in ein fernes Land geschickt. Du hast jedoch anstatt dieser einen Aufgabe zehn andere Dinge getan und bist wieder gekehrt, ohne den eigentlichen Zweck der Reise zu erfüllen. Nun berechne dein Verhalten selbst!”

 

 

 

 

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